YouTube: Besondere Kennzeichnung von Nachrichtenbeiträgen

Jede Minute werden auf YouTube 300 Stunden Videomaterial hochgeladen. Die meisten davon sind privates Material. Einige wenige davon gehen einen Schritt weiter und werden durch Produktplatzierung unterstützt und sind entsprechend gekennzeichnet. Nun kommt eine weitere Gruppe dazu: Nachrichteninhalte.

Die Internet-Plattform YouTube hat vergangene Woche damit begonnen Videos, hinter denen Regierungen als Geldgeber stehen zu kennzeichnen. So sollen laut YouTube Manager Geoff Samek die Quellen von Nachrichteninhalten besser verstanden werden. Ergänzt wird der Hinweis um einen Link zur jeweiligen Wikipedia-Seite des Publishers. Noch wird das Kennzeichnungstool allerdings ausgefeilt. Zuschauer und auch Verlage können ihr Feedback an YouTube schicken. So wird die Plattform Schritt für Schritt verbessert.

Aktuell wird die Funktion nur in den USA freigeschalten. Es gibt aber eine deutschsprachige Hilfeseite. Diese erklärt, dass die Nutzer den Hinweis nicht als „Kommentar von YouTube zur redaktionellen Ausrichtung des Verlags oder des Videos“ verstehen sollen. Die Kennzeichnung hat zudem keinerlei Auswirkungen auf die Auszahlung von Werbegeldern durch YouTube an die Verlage.

Viele internationale Sender sind davon betroffen. Dazu gehört auch der russische Sender „Russia Today“, der seine Inhalte bei YouTube publiziert. Der Sender ist staatlich finanziert und steht in der Kritik ein Propagandasprachrohr des Kreml zu sein.

YouTube wird ausserdem die Inhalte von „Radio Free Asia“ kennzeichnen. Dieses Angebot ist von der US Regierung finanziert. Sollte in Zukunft das Angebot auch in Europa verfügbar sein, könnte davon auch der öffentlich-rechtliche Sender BBC betroffen sein. Kritiker befürchten, dass öffentlich-rechtliche Angebote mit reinen Propagandamedien gleichgesetzt würden. YouTube will mit der Kennzeichnung in Zeiten von Fake-News mehr Transparenz schaffen und die Meinungsmanipulation von aussen aufdecken. Die Kennzeichnung ist nur ein erster kleiner Schritt in Richtung der Transparenz. Weiterhin kündigt das Videoportal verbesserte Kontrollprogrammen. Wir dürfen also gespannt sein.

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